Ein historischer Rückblick - mal anders

Am 08.Oktober 2016 erfolgte die große Feier zum 30-jährigen Bestehen des Rassekaninchenzuchtvereines W424 Hilchenbach-Helberhausen. Der Verein hatte allen Grund zum Feiern, denn denn neben dem Rückblick auf drei Jahrzehnt bewegter Vereinsgeschichte stand schließlich auch die richtungsweisende Satzungsänderung hin zu einem Kleintierzuchtverein an - die "Hasen" erkannten früh die Zeichen der Zeit und öffneten ihre Reihen fortan auch für die Geflügelzüchter, die seitdem unser Vereinsleben bereichern.

 

Die Gründung des Vereins erfolgte im Januar 1986 durch Fritz Klein in Dahlbruch. Gemeinsam mit seiner Frau Helga, Reinhard Schneider und einigen anderen Züchtern wurde so der Grundstein für eine anhaltende Erfolgsgeschichte gelegt.

Seinerzeit fungierten die Hallenbad-Gaststätte sowie der "Dahlbrucher Hof" als erste Lokalitäten des jungen Zuchtvereines.

Mit den gezüchteten Tieren wurden indes früh nicht nur die Lokalschau, sondern auch Schauen des Kreises und des Landesverbandes besucht. 

Bereits damals verzeichneten die Tiere und Zuchtgruppen durchaus große Erfolge in der Preisvergabe.

 

Zu Beginn der 90er Jahre erfolgte erstaunlicherweise ein Knick in der Entwicklung des Vereins. Die Züchterzahl nahm rapide ab, eine eigene Lokalschau konnte mit den wenigen noch vorhandenen Tieren nicht mehr auf die Beine gestellt werden. Schließlich wurde sogar ein Zusammenschluss mit dem Verein aus Kreuztal notwendig, um eine gemeinsame Lokalschau auf die Beine zu stellen - der Verein erlebte einen echten Tiefpunkt, der Fortbestand geriet damals arg ins Wanken.

 

Die Wende brachte das Jahr 1991. Da "wechselten" 6 Züchter, die bis dato Mitglied im Verein Erndtebrück waren, ihren Wohnsitz aber in Dahlbruch, Hilchenbach und Helberhausen hatten, die Gefilde und schlossen sich den Zuchtfreunden im nördlichen Siegerland an. So nahm das Vereinsleben wieder an Fahrt auf, eigene Lokalschauen fanden im "Dahlbrucher Hof" statt. So beging der Verein im Jahr 1996 schließlich sein 10-jähriges Bestehen mit einem festlichen Abend im "Dahlbrucher Hof", der allen Beteiligten bis heute in Erinnerung geblieben ist.

Der Sprung von Dahlbruch nach Helberhausen

 

Im Jahr 1996 erfolgte der Sprung von Dahlbruch nach Helberhausen. Eine Jungtierschau mit angeschlossener Kreisjungschau auf dem Hof von Wolfgang Menn ("Kluse") brachte den Zuchtfreunden ein derart positives Feedback aus der Helberhäuser Bevölkerung, dass sich der Verein schließlich auch entschloss, im Jahr 1998 am "stehenden Festzug" zum 100-jährigen Bestehen der TSG Helberhausen teilzunehmen - hier bot "Kluse Scheune" ebenfalls die passende und würdige Loaction für die Tierschau. Der Sprung nach Helberhausen war damit geschafft, der Umzug des kompletten Vereins erfolgte ins Löffeldorf im oberen Ferndorftal. Die Gaststätte von Christof Nies fungiert seither als Vereinsdomizil.

 

 


Nun musste auch für die Werbeschau ein fester Termin her - schnell kristallisierte sich der 30.April/ 1. Mai heraus. In den Folgejahren schränkten u.a. die Seuchengefahr beim Rindvieh und auch Trauerfälle die Örtlichkeit in "Kluse Scheune" ein, sodass die Feste bisweilen auch in einer Zeltstadt am Wendehammer "Im Henkenhof" oder im Helberhäuser Feuerwehrhaus stattfanden.

Für die Lokalschauen im Herbst musste derweil freilich eine Räumlichkeit her, die sich zuverlässig beheizen lässt. Nach einigen Überlegungen fanden schließlich die ersten Schauen in "Schrawe Saal" statt, der mit viel Arbeitsaufwand zum "großen Kaninchenstall" umfunktioniert wurde. Samstagsabend fand hier stets eine große Feier statt, Tombola und die passende Bewirtung taten ihr Übriges und trugen dazu bei, dass die Mitgliederzahlen des Vereins in ungeahnte Höhen schnellten - viele Helberhäuser traten dem Kaninchenzuchtverein jetzt auch als "passive" Mitglieder bei.

So tat sich zwangsläufig die Frage nach dem Vereinsnamen auf - nach heftigen, vereinsinternen Diskussionen stand schließlich fest: Die offizielle Bezeichnung des Vereins wird erweitert, seither stand der Name Rassekaninchenzuchtverein W424 Hilchenbach-Helberhausen fest.

Im Jahr 2006 feierte der Verein seinen 20. Geburtstag mit einer großen Kreisschau im Bürgerhaus Müsen - weil die Zahl der angemeldeten Tiere hier die 500er Marke durchbrach wurde kurzerhand ein zusätzliches Zelt auf dem Parkplatz vor dem Bürgerhaus aufgestellt, damit alle Kaninchen untergebracht werden konnten.

Die bis dahin überaus gelungene Veranstaltung wurde sprichwörtlich allerdings fast "vom Winde verweht" - ein Sturm blies das eigens aufgestellte Zelt praktisch davon. Durch den beherzten Einsatz aller Beteiligten konnten sowohl das Zelt als auch die wunderbare Feier gerettet werden.

 

In der Folge wurde das Vereinsleben stetig aufgebaut und erweitert. Neben dem Besuch von vielen lokalen Ausstellungen, Kreis- und Landesschauen besuchten die Helberhäuser Züchter auch Tierschauen auf Bundes. und sogar auf europäischer Ebene.

Im Herbst 2015 stand etwa unter der Regie von "Schäfer Reisen", dem vereinseigenen "Reiseunternehmen" von Schriftführer Henrik Schäfer, die Fahrt zur Eurposchau im französischen Metz an. Oftmals wurden auch eigene Tiere ausgestellt und mit Sammeltransporten nach Karlsruhe, Stuttgart, Leipzig oder Erfurt transportiert.

Natürlich kam auch der gesellige Teil nie zu kurz und es standen Vereinsausflüge und der Besuch einiger Weihnachtsmärkte auf dem Programm. Gut prämierte Tiere wurden natürlich auch verkauft. Besonders erwähnenswert sind hier sicher ein Marderkaninchen von Ewald Bach, das in Finnland eine neue Heimat fand und ein HotHot-Rammler von Martin Roth, der es sogar nach Übersee schaffte und nach Middleton im US-Amerikanischen Bundesstaat Wisconsin verkauft wurde.

Still wurde es um den Verein in all seinen Jahren indes nie. Lokalschauen fanden mittlerweile nicht mehr auf dem "Schrawe Saal" ,sondern auch im mittlerweile vom Heimverein Helberhausen-Oberndorf unterhaltenen Bürgerhaus statt. 2011 beging der Rassekaninchenzuchtverein seinen 25. Geburtstag mit einer großen Kreisschau und einem bunten Abend in der TSG-Turnhalle.

 

Die Werbeschau nahm indes einen derart tollen Verlauf, dass mittlerweile nur noch vom "Helberhäuser Tanz in den Mai mit Tierschau" gesprochen wird. So kommt Jahr für Jahr in der Helberhäuser Ortsmitte und auf "Schrawe Parklatz" echte Volksfest-Stimmung auf. Die Zuchtfreunde unterstützen den Heimatverein beim Aufstellen des Maibaumes in der Ortsmitte, Musik von DL Maximilian Neus, ein Bierrondell und der Pommeswagen sorgen am Abend des 30. Aprils und am 01.Mai stets für das passende Flair und jedes Jahr für eine tolle Veranstaltung, die sich bei der Bevölkerung größter Beliebtheit erfreut. Zu erwähnen sind hier auch die stets spannenden Duelle beim "Hasen-Werfen". Auch im Helberhäuser Vereinsleben ist auf die Kleintierzüchter stets Verlass, wenn es darum geht, bei Aktivitäten der übrigen Ortsvereine tatkräftig mit anzupacken.

Wenn ein Verein eine seit über drei Jahrzehnten währende Erfolgsgeschichte schreibt, so ist die viele Arbeit sicher stets über viele Schultern verteilt worden. Zwei herausragende Persönlichkeiten stechen aus der Vereinsgeschichte aber sicherlich heraus.

 

Da ist zum einen Fritz Klein zu nennen. Zwar konnte Fritz Klein bei der Feier zum 30. Geburtstag aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein, der Name des Kleintierzuchtvereins wird aber zweifelsohne auf ewig eng mit seinem Gründer verbunden sein. Zum anderen ist an dieser Stelle Martin Roth zu nennen, der dem Verein seit vielen Jahren als 1. Vorsitzender vorsteht und durch unermüdlichen Einsatz, viel Eifer und einen kaum zu bremsenden Tatendrang das Vereinsleben stetig nach vorne gebracht hat. 

 

Für seine "herausragenden Leistungen und jahrelange, erfolgreiche Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Vereins" überreichte Uwe Feuerer vom Landesverband Martin Roth schließlich am 08. Oktober 2016 mit der Ehrenplakette der Landes-Vorstandsmitglieder des Westfälischen Landesverbandes.

 

So scheint der Kleintierzuchtverein W424 Hilchenbach-Helberhausen auch für die nächsten Jahrzehnte bestens gerüstet.